Fronleichnam - kirchliches Hochfest und gesetzlicher Feiertag
Fronleichnam ist in Österreich nicht nur ein Hochfest des katholischen Kirchenjahres, sondern auch ein gesetzlicher Feiertag. Dieser wird immer am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest und 10 Tage nach Pfingsten begangen, wodurch er zwischen dem 21. Mai und dem 24. Juni stattfinden kann.
Das Fronleichnamsfest bezieht sich im Gegensatz zu vielen anderen katholischen Fest- und Feiertagen nicht unmittelbar auf ein biblisches Ereignis oder das Leben Jesu, sondern ist aus der Volksfrömmigkeit entstanden. Das Fest heißt in der katholischen Liturgie „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Meist wird es aber nur Fronleichnam genannt. Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrone licham“ ab, was soviel bedeutet wie „des Herren Leib“. Auf Lateinisch heißt das Fest „Corpus Christi“, also Leib beziehungsweise Körper Christi, auch in anderen Sprachen wurde diese Bezeichnung übernommen, wie zum Beispiel im Englischen.
Entstehung
Die Einführung des Fronleichnamsfestes geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich (um 1192-1258) zurück. Sie hatte eine wiederkehrende Vision, bei der der Mond einen sichtbaren dunklen Fleck hatte. Juliana deutete dies so, dass der Kirche (hier symbolisiert durch den Mond) ein Fest zu Ehren des Altarsakramentes beziehungsweise der Eucharistie fehle. Im Jahr 1246 – andere Quellen gehen von 1247 aus – wurde das Fest von Bischof Robert von Lüttich für sein Bistum eingeführt, auch schon mit dem bis heute gültigen Termin am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag. Dies ist die erste Erwähnung dieses Festes.
Brauchtum
Üblicherweise werden beim Fronleichnamsfest die Prozessionswege mit Birkenzweigen und Blumenbildern bzw. Blumenteppichen geschmückt und verschönert. Der Mittelpunkt der Prozession ist die Monstranz, welche vom Pfarrer getragen wird und den Leib Christi symbolisieren soll. Dazu werden in alle Himmelsrichtungen Segenssprüche und Fürbitten gesprochen. Manche Regionen bestreiten die Fronleichnahmsprozession auch nicht zu Fuß sondern mit dem Pferd – dann wird es Antlassritt genannt. IN Österreich gibt es auch mancherorts Seeprozessionnen, bekannt dafür sind Traunkirchen und Hallstatt.
Den Fronleichnamsprozessionen geht die heilige Messe voraus, durch welche die Verknüpfung des Festes mit dem letzten Abendmahl und dem Sakrament der Eucharistie deutlich wird. Die während dieses Gottesdiensts vorgetragenen Texte beziehen sich deshalb auf diesen Aspekt des katholischen Glaubens. In vielen österreichischen Ortschaften findet die heilige Messe auch oft im Freien statt.